Klar bist du schön, aber das ist es nicht. Deine Haare umrahmen dein Gesicht so harmonisch wie das schönste Karma, aber das ist es nicht, was mich reizt. Deine Haut kann ich nur beschweigen, da es schwer ist, über Vollkommenheit ein Wort zu verlieren, aber auch das ist es nicht. Dein Lachen lässt mich vergessen, dass das Alter auch vor Dir und mir nicht haltmachen wird, aber da ist noch vieles mehr. Deine Augen ändern die Farbe, und bei jeder neuen Nuance könnte ich schwören, sie wäre die schönste, aber auch das macht dich nicht aus. Deine Augenlider geben Deinem Blick eine Schwere und Tiefe, die mich ein ums andere Mal willenlos macht und niedersinken lässt, aber auch das ist es nicht. Deine Zähne streiten sich mit deiner Stimme darum, der Grund dafür sein zu dürfen, dass ich mir wünsche, du würdest den Mund aufmachen, aber da ist noch was anderes. Dein Körper ist der einzige mich überzeugende Beweis dafür, dass es einen Gott gibt, aber das ist auch nicht der Punkt. Deine Hände machen sogar anatomische Abartigkeiten wie Sehnen und Venen attraktiv, faszinierend und interessant, aber das ist nicht der Grund. Dein leiser gleichmäßiger Atem beruhigen und beunruhigen mich gleichermaßen, lassen mich zugleich an die Stetigkeit Deiner Liebe und die Zerbrechlichkeit unserer Unversehrtheit denken, aber auch das macht Dich nicht aus. Dein Wesen, dein Auftreten, deine Haltung, dein Lachen wären genug, um einen Menschen um den Verstand zu bringen. Dein Humor, Deine Lebensfreude, Deine Ruhe, Deine nicht zur Schau getragene Tiefgründigkeit wären genug, um mich für immer an Dich zu binden. Aber was dich wirklich attraktiv macht ist deine komplette Ahnungslosigkeit von all diesen Dingen. Das Selbstverständnis und die Bescheidenheit, mit der du alle diese perfekten Mosaiksteinchen zu einem wunderschönen Bild zusammen trägst, ohne zu wissen, dass du das Kunstwerk bist.